„Wir sind es gewohnt, in unserer Stadt mobil zu sein. Das wollen wir auch den Geflüchteten möglich machen. Damit diese zu Sprachkursen oder zu den Ämtern fahren können; um Freunde zu besuchen oder zur Ausbildungsstätte zu kommen“, sagt Helene Köpf vom Netzwerk „Bunte Neustadt“. Das Netzwerk hat sich wie viele andere Stadtteilinitiativen in Dresden gegründet, um Geflüchteten in ihrem Wohnumfeld zu helfen. „Es ist gut für die Lebensqualität und auch für die Integration, wenn die Geflüchteten aus ihrer Unterkunft herauskommen“. Die Fahrräder und auch das gemeinsame Reparieren sollen hier helfen.
Daher sammelt an diesem Wochenende das Netzwerk Bunte Neustadt in Kooperation mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) Dresden, der Bürgerinitiative gegen Rechtsextremismus Bürger.Couage e.V. sowie der Diakonie Dresden - Diakonisches Werk, Stadtmission Dresden e.V. gebrauchte Fahrräder. „In jedem Hinterhof stehen doch oft alte oder halbkaputte Fahrräder, die nicht mehr benutzt werden, vergammeln und den Hausmeister ärgern. Diese wollen wir sammeln und zusammen mit und für Flüchtlinge reparieren.“ Ebenfalls gebraucht werden Fahrradhelme, Schlösser und nicht zuletzt Regenkleidung. „Es wird Herbst, kalt und regnerisch“.
Die Fahrräder können am Samstag, dem 19. September von 10 bis 16 Uhr an der Lößnitzstraße 14 abgegeben werden. Am Eingang des ehemaligen Drewag-Geländes befinden sich Schilder, die auf den Abgabepunkt hinweisen.
Anschließend werden die Fahrräder zur Diakonie nach Klotzsche gebracht, um sie dort gemeinsam mit den Geflüchteten zu reparieren und fahrtauglich zu machen. „Wir wollen ja nicht, dass die Geflüchteten Ärger bekommen, weil das Licht nicht geht. Und über ihre Sicherheit gar nicht zu reden“, so Nils Larsen vom Fahrradclub ADFC. „Wir freuen uns auch über alle Fahrradbastler, die mithelfen wollen, die Fahrräder wieder fit zu machen“.
Für die Reparaturen werden noch technikversierte Unterstützer gesucht: Mail an fahrraeder.buendnisneustadt@gmail.com.
Spendenkonto (für den Kauf von Ersatzteilen und Schlössern):
Bürger.Courage e.V.
Ostsächsische Sparkasse Dresden
IBAN: DE81 8505 0300 3200 0176 85 BIC: OSDDDE81XXX
Kennwort: Fahrräder für Flüchtlinge
Am 29. September wird es ab 19 Uhr ein Themenabend in Form eines Fishbowl-Szenarios in der Scheune geben. Dabei will Bürger.Courage zusammen mit der Friedrich-Ebert-Stiftung ein etwas aus dem Fokus geratenes Thema zum Jahrestag "25 Jahre Deutsche Einheit" betrachten, und damit ein Stück Stadtgeschichte erforschen. Es werden mündliche Erinnerungsinterviews mit den Beteiligten und Betroffenen rechtsextremer Gewaltexzesse der Jahre 1988 bis 1992 gesammelt und für die Nachwelt in Form einer geplanten Broschüre festgehalten. mehr
Ihr seid herzlich Willkommen an diesem spannenden Abend teilzunehmen!
Es wird weiterhin an einer besseren Organisation der Vermittlung von Hilfesuchenden und HelferInnen gearbeitet.
Speziell für Dresden können wir das von Dresden für Alle iniziierte Projekt
Afeefa empfehlen, welches in einem Themenstadtplan verschiedenste lokale Initiativen und Projekte vorstellt: http://afeefa.de/
Es gibt mit Sicherheit noch andere Initiativen, die sich engagieren, und die wir hier noch nicht dokumentiert haben. Hinweise nehmen wir gerne auf (info@buerger-courage.de).
Die gemeinsam von Kirchen, Gewerkschaften und Vereinen getragene Initiative für Weltoffenheit und Religionsfreiheit ruft zu einer Veranstaltung am Montag, den 24. November um 18 Uhr am Albertplatz (nahe der Haltestellen der Bahnlinien 3, 7 und 8) auf:
„Wir wollen diesmal ganz konkret Flüchtlinge unterstützen und eine Art Kontaktbörse auf die Beine stellen", sagt Christian Demuth, Vorsitzender des Vereins Bürger.Courage. Auf der Veranstaltung sollen sich Initiativen vorstellen, die bereits konkret in den Stadtteilen helfen. Dresdnerinnen und Dresdner sollen so die Möglichkeit haben, Kontakte zu knüpfen.
„Es gibt zwar in Dresden schon einige Menschen, die in lokalen Initiativen Flüchtlingen helfen. Aber es braucht noch viele mehr – sei es, um den Kindern Deutsch beizubringen oder sich in Deutschland zurechtzufinden", sagt Marko Schmidt vom Sächsischen Flüchtlingsrat. Auch Sportvereine oder Kulturvereine seien hier wichtige Ansprechpartner.
Die Veranstaltung sei bewusst parallel zur großen Informationsveranstaltung der Stadt und zur wohl erneut stattfindenden Demonstration der sogenannten „Pegida“ gelegt worden, um deutlich zu zeigen, dass es viele Dresdnerinnen und Dresdner gibt, die Flüchtlingen helfen wollen. "'Pegida' ist nicht das Volk, wie sie behaupten. Das 'Volk' ist heutzutage zum Glück liberal, religiös, demokratisch, atheistisch, widersprüchlich und vielfältig, genauso wie es die nach Dresden kommenden Flüchtlinge auch sind", meint Demuth. "Wir Dresdner haben uns immer als weltoffen bezeichnet. In diesen Zeiten haben wir mal die Möglichkeit, es wirklich zu beweisen."
Zudem wird erneut der Posaunen-Chor spielen, aber auch viele Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, mit zu musizieren. „Es soll eine Kombination zwischen Engagement und Musik geben. Daher sind alle herzlich eingeladen auch Musikinstrumente mitzubringen und zu musizieren“, so Schmidt.
Dresdner Kirchen, Religionsgemeinschaften und zivilgesellschaftliche Initiativen stellen sich gegen die Inhalte der PEGIDA*-Demonstrationen, die an den letzten drei Montagen stattfanden.
Der Hass gegen den Islam und die Ablehnung der Aufnahme Asylsuchender bestimmen die Positionen der PEGIDA. Demgegenüber treten die unterzeichnenden Organisationen für die Religionsfreiheit und die Aufnahme Asylsuchender in Dresden ein. Die Radikalisierung Einzelner darf nicht auf eine gesamte vielfältige Religion übertragen werden. Wir wollen uns nicht vor den Folgen von Krieg, Not und aktuellen weltweiten Krisen verschließen. Wir als Unterzeichner_innen sehen es als unsere humanitäre Pflicht und als Gebot der Stunde, Geflüchtete auch in Dresden aufzunehmen und ihnen Schutz zu gewähren. Gerade vor dem Hintergrund der weltweiten Fluchtzahlen ist dies nur eine kleine Geste.
Migration und Einwanderung haben unsere Gesellschaft seit jeher bereichert. Offenheit und Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion, Lebensentwürfen und persönlichen Erfahrungen stellen einen Gewinn für Dresden dar. Die Aufnahme Asylsuchender in Dresden muss auch in dieser Weise gedacht werden und darf nicht nur bloße Verwaltungsaufgabe sein. Unabhängig davon, welchen Aufenthaltsstatus eine Person hat, ist sie Einwohner_in der Landeshauptstadt. Viele Dresdner_innen, die sich für ein friedliches Miteinander und gegen rassistische Mobilisierung in unserer Stadt engagieren, stehen für eine andere Stadtgesellschaft.
Die rechtskonservativen und nationalistischen Parolen der PEGIDA widersprechen unserer Auffassung von einer weltoffenen und auf Akzeptanz der Verschiedenheiten von Menschen beruhenden Gesellschaft.
Unterzeichnet durch:
Islamisches Zentrum Dresden e.V.
Jüdischen Gemeinde zu Dresden
Superintendent Christian Behr, Ev. Kirchenbezirk Dresden-Mitte
Superintendent Albrecht Nollau, Ev. Kirchenbezirk Dresden-Nord
Dompfarrer Norbert Büchner, Dekan der kath. Gemeinden für Dresden
Ökumenische Landesarbeitsgemeinschaft Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus
Albrecht Engelmann, Ausländerbeauftragter Ev. Luth. Landeskirche Sachsens
pax christi Dresden
Marc Lalonde,Vorsitzender des Ausländerbeirats Dresden 2011-2014
Ausländerrat Dresden e.V.
Bürger.Courage e.V.
Cabana Migrationsberatung Dresden
DGB-Stadtverband Dresden, Vorsitzender André Schnabel
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
HATiKVA-Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Sachsen e.V
Kulturbüro Sachsen e.V.
Netzwerk für Demokratie und Courage in Sachsen
Opferberatung des RAA Sachsen e.V.
Societätstheater Dresden
Sächsischer Flüchtlingsrat e.V.
Ver.di Dresden-Oberelbe, Geschäftsführer Frank Fischer