Demokratiewochen: Demokratiewege (2006)
- Was: Stadtspaziergang
- Wann: 9. November 2006
- Wo: Dresdner Innenstadt
Das Projekt
Mit diesem Projekt luden wir zu einem Stadtspaziergang der ganz anderen Art ein: Ein Spaziergang auf dem »Demokratieweg«. An fünf markanten Punkten in der Alt- und Neustadt rückten Dresdner KünstlerInnen das Datum »9. November« in den Mittelpunkt und stellten Fragen an die Demokratie. Der Rundgang begann um 17.45 Uhr am Bärenzwinger.
Warum am 9. November?
Dass wir den 9. November für den Stadtspaziergang wählten, war kein Zufall. Denn der 9. November ist ein Schicksalstag für die Deutschen und die Demokratie:
- 1848: Erschießung des Republikaners Robert Blum
- 1918: Ausrufung einer deutschen Republik durch Scheidemann und einer sozialistischen Republik durch Liebknecht
- 1923: gescheiterter Umsturzversuch Hitlers
- 1938: Reichspogromnacht
- 1989: Mauerfall
Eine Erkenntnis ist: Unsere Demokratie ist nichts Selbstverständliches. Ihre Werte lassen sich nur bewahren, wenn BürgerInnen hinter ihr stehen. Rund um das symbolträchtige Datum »9. November« ereigneten sich in Dresden Geschichten, die zum Teil noch heute kontrovers diskutiert werden und weitgehend vergessen sind.
Der Stadtspaziergang auf dem Demokratieweg griff diese Geschichten auf, um Fragen an die heutige Demokratie zu stellen. Jeder »Rastpunkt« entsprach einem der fünf ereignisreichen 9. November unserer Geschichte.
Stationen des Spaziergangs
Stationen und Aktionen des Spaziergangs:
- 09.11.1848 - Lyrokratie: 17.45 Uhr, Bärenzwinger Dresdner Poetryslammer präsentierten und inszenierten ihre Gedanken in Begleitung von Livemusik.
- 09.11.1918 - Annamateur rief die Republik aus: ca. 18.30 Uhr, Fahrt mit einem Sonderbus. Eine Performance der Dresdner Sängerin Anna Maria Scholz (Annamateur) während der Busfahrt ins Exil.
09.11.1923 - Demokratie im Dilemma: ca. 19 Uhr, Foyer Ständehaus. Was passiert, wenn eine Demokratie ihr wichtigstes Prinzip – Freiheit – zunehmend einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen? Eine szenische Lesung des Staatsschauspiels Dresden (Karina Plachetka und Thomas Martin) zum Konflikt zwischen Sicherheit und Freiheit.
- 09.11.1938 - Reichspogromnacht in Dresden: ca. 19.45 Uhr, Fuß der Carolabrücke (am »Amphitheater« auf der Neustädter Seite) Hier haben wir Sie vor eine Entscheidung gestellt.
- 09.11.1989 - Baustellenbesichtigung: ca. 20.30 Uhr, zwischen Kreuzkirche und Rathaus. Genau 17 Jahre »danach« begaben wir uns auf den historischen Weg von der Kreuzkirche zum Rathaus. Details
- Ende: Lichthof des Rathauses, bis ca. 21.30 Uhr Unterhaltung bei Getränken

Mehr zu den Stationen und Aktionen während des Stadtspazierganges finden Sie unter:
www.demokratiewochen.de